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Ökologische Landwirtschaft
  • Zeitalter von Zusatzstoffen und Chemie in Lebensmitteln und gewinnorientierten Produktionsmethoden ist Nachfrage an Öko-Produkten stark gestiegen
>Grund sich auseinander zusetzen mit

Ökologische Landwirtschaft

Was besser? Warum bei vielen Vorteilen nur wenig genutzt?
(nur 3 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche der EU)


  • = am Umwelterhalt orientierte Form der Landwirtschaft mit dem Ziel, möglichst gesunde und hochwertige Nahrungsmittel zu produzieren
  • Agrarbericht 2000: "Der Biomarkt wächst. Hier liegen die Chancen für innovative Unternehmen, Märkte der Zukunft zu schaffen, wie in Küchen der Gemeinschaftsverpflegung, so in Betriebskantinen und Mensen sowie in Restaurants."
  • in gewissem Umfang in fast allen Ländern der Welt Anwendung, aber am Häufigsten in Europa > Österreich mit 6 % Anbaufläche an der Spitze, knapp vor Deutschland, danach Holland und Dänemark
  • Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft ist Renate Künast
  • Begriffe "bio/öko(logisch)" gesetzlich geschützt, die missbräuchliche Anwendung wird bestraft
  • mit "umweltverträglich", "naturrein", "kontrollierte Aufzucht" oder "integrierter Anbau" gekennzeichnete Artikel sollen nur Anschein der ökologischen Produktion wecken > können gut sein, aber keine Kontrolle
Verfolgung von Zielen:
  • möglichst geschlossener Betriebskreislauf
  • Verwirklichung einer vielfältigen Produktion
  • nachhaltige Steigerung der Bodenfruchtbarkeit
  • artgerechte Tierhaltung mit Einbeziehung des Tierschutzes
  • Förderung bewährter Kultursorten und Zuchtrassen
  • Erzeugung von Lebensmitteln für eine gesunde Ernährung in ausreichender Menge zu angemessenen Preisen
  • Mitwirkung an der Lösung des Welthungerproblem und daher die weitgehende Vermeidung von importierten Futtermitteln aus der Dritten Welt, deren Erzeugung dort das Angebot an Grundnahrungsmitteln verringert
  • hilft durch niedrigere Erträge Agrarüberschüsse abzubauen und schafft bzw. bewahrt attraktive Erholungslandschaften im ländlichen Raum
  • fördert Bodenleben und erhält Bodenfruchtbarkeit
  • gewährt umfassenden Grundwasser- und Hochwasserschutz
Tag des Offenen Hofes:
  • am 11. Mai 2002 das erste Mal
  • z.B. Rößler-Hof in Burkhardtsdorf
  • Transparenz oberster Grundsatz (Fenster vom Laden zum Kälberstall!)
  • Besichtigungen der Ställe, Führungen, Zusehen bei der Butterherstellung (sächsische Milchkönigin von diesem Hof)
Produktion hochwertiger biologischer Lebensmittel:
  • nicht zugelassen sind chemisch-synthetische Dünge-, Schädlingsbekämpfungs- und Pflanzenbehandlungsmittel, Lagerschutz- und Nachreifemittel, sowie Hormone und Wuchsstoffe
  • Verbot der Lebensmittelbestrahlung und genmanipulierter Rohstoffe
  • Verzicht auf synthetische Farb- und Konservierungsstoffe bei Lebensmitteln, diätischen Lebensmitteln und frei verkäuflichen Arzneimitteln
  • keine Verfütterung von Tiermehl
  • Ablehnung der Gentechnik bei Produktion und Verarbeitung (Genmanipuliertes Nackthuhn aus Israel nicht ökologisch! Artgerecht? >in agrarwissenschaftlichen Fakultät in Israel Züchtung Huhn ohne Federn zu >Professor überzeugt von bestmöglichem Wachstum >Vorteile: weniger Fett, unempfindlicher gegen Hitze (Möglichkeit der Haltung in wärmeren Regionen), Rupfen entfällt)
Methoden:
  • nicht auf Gewinn und höchste Ausbeute aus
  • Zurückgreifen auf traditionelles bäuerliches Wissen zur Verhinderung von Pflanzenkrankheiten und Schädlingsbefall sowie zur Steigerung der Bodenfruchtbarkeit
  • Arbeiten mit Erkenntnissen über Fruchtfolge, Sortenwahl, schonende Bodenbearbeitung, Förderung des Bodenlebens und Versorgung mit organischem Material
  • mehr Nützlinge leben auf ökologisch bewirtschafteten Flächen, auch gezielte Förderung z.B. durch Hecken (Ein einziger Marienkäfer vertilgt immerhin rund 100 Blattläuse am Tag!)
  • Düngung durch Schmetterlingsblütler (Leguminosen), die die Fähigkeit besitzen, Stickstoff aus der Luft zu binden und dadurch den Boden zu düngen
  • Ernährung der Tier weitgehend durch Futtermittel aus eigenem Anbau
  • Tiergesundheit durch aufmerksame Tierbetreuung, Zucht und Fütterung sowie vorbeugende haltungstechnische Maßnahmen
Gesundheit:
  • trotzdem vollständige Rückstandsfreiheit unerwünschter Substanzen nicht garantiert, weil Umweltgiften in der Luft oder dem Regenwasser ausgesetzt
  • aber deutlich niedrigeren Nitratgehalt durch Verzicht mineralicher Stickstoffdünger
  • Vorteile für Allergiker mit Lebensmittelunverträglichkeiten durch Begrenzung der erlaubten Zusatzstoffe
  • sicherer als z.B. konventionelle Tiere, die mit Tiermehl gefüttert wurden oder vorbeugenden Antibiotika verabreicht bekommen haben
  • allgemeiner Beitrag zum Schutz der Umwelt, der natürlichen Lebensgrundlagen und damit auch der Gesundheit von Pflanzen, Tieren und Menschen
IFOAM - International Federation of Organic Agriculture Movemements = Internationale Föderation der Bewegungen des ökologischen Landbaus
  • Dachorganisation dieser weltweiten Bewegung
  • wurde 1972 gegründet
  • ihr gehören 730 Organisationen und Institutionen in 97 Ländern an
  • hat basis-demokratische Struktur > der Vorstand koordiniert die zahlreichen Aktivitäten verschiedener Komitees und Arbeitsgruppen
  • als Repräsentant der internationalen Öko-Landbaubewegung hat die IFOAM unter anderem einen Beraterstatus bei den Vereinten Nationen
AGÖL - Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau e.V.
  • 1988 gegründet
  • Sitz: Berlin
  • 7 der 9 deutschen Verbände des ökologischen Landbaus (außer Demeter und Bioland) darin organisiert
  • ist politische Interessenvertreter ihrer Mitglieder, leistet Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit für den ökologischen Landbau, erarbeitet Vermarktungskonzepte und koordiniert die Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen
  • war und ist an der Erarbeitung und Durchsetzung von Richtlinien für die Erzeugung und die Verarbeitung von ökologischen Lebensmitteln in Deutschland und Europa beteiligt
9 Verbände des ökologischen Landbaus in Deutschland:
  • sehen Aufgabe in Entwicklung und Förderung der ökologischen Landwirtschaft, Schutz der Umwelt und Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen
  • sind Interessenvertreter ihrer Mitgliedsbetriebe, kontrollieren die Einhaltung der Verbands-Richtlinien, erarbeiten Vermarktungsstrategien oder leisten Öffentlichkeitsarbeit und Verbraucheraufklärung
  • wirtschaften nach ökologischen Vorgaben, die noch über die Richtlinien der EG-Öko-Verordnung und des darauf basierenden neuen "Bio-Siegels" hinausgehen
  • garantieren höchste kontrollierte Bio-Qualität
  • alle im IFOAM und außer Demeter und Bioland im AGÖL
1) Anog e.V. aus Bonn
  • Gründung: 1962 > zweitältester ökologischer Anbauverband
  • 67 Mitgliedsbetriebe > 2.956 ha bewirtschaftete Fläche
  • vertritt und berät Mitgliedsbetriebe aus allen Sparten des ökologischen Anbaus
  • in Landesverbänden in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg organisiert
2) Ökosiegel e.V. aus Gerdau (Niedersachsen, Kreis Uelzen)
  • in Norddeutschland tätig
  • nur 24 Mitgliedsbetriebe > kleinster Anbau-Verband
  • 1.213 ha bewirtschaftete Fläche
  • Gründungsjahr: 1988
3) größter Anbauverband: Bioland e.V. > 3.710 Erzeugerbetriebe, 612 Verarbeiter
  • Bewirtschaftete Fläche: 130.835 ha
  • Gründungsjahr: 1971
  • Mitglieder aller Bundesländern vom Bundesverband und 8 Landesverbänden betreut
4) Demeter-Bund e.V.
  • deutscher Sitz: Darmstadt
  • entstand 1924 als "Versuchsring anthroposophischer Landwirte", von Rudolf Steiner angeregt
  • 3 Jahre später "Verwertungsgenossenschaft für Produkte der Biologisch-Dynamischen Wirtschaftsmethode"
  • 1928 Demeter-Warenzeichen eingeführt
  • "Demeter-Wirtschaftsverbund" 1932 gegründet
  • Anfang 30er Jahre arbeiteten rund 1.000 landwirtschaftliche Betriebe auf biologisch-dynamischer Grundlage in Deutschland
  • Verbot Nationalsozialisten (1941) und Wiederaufbau nach dem Krieg
  • heute gegliedert in 11 regionale Arbeitsgemeinschaften und als biologisch-dynamischer Anbau-Verband in ganz Deutschland tätig
  • Demeter-Betriebe und Organisationen existieren auf allen Kontinenten
  • Demeter-Markengemeinschaft ist weltweit größte Anbietergruppe kontrolliert ökologischer Waren
  • in Deutschland 1.336 Mitgliedsbetriebe und 51.175 ha bewirtschaftete Fläche
5) Bundesverband des Ökologischen Weinbau e.V. - EcoVin
  • Sitz Oppenheim (Rheinland-Pfalz im Kreis Mainz-Bingen)
  • 1985 gegründet
  • 198 Mitgliedsbetriebe mit rund 1.000 ha bewirtschaftete Fläche
6) Biokreis e.V.
  • 1979 gegründet als regionale Verbraucher-Erzeuger-Gemeinschaft Biokreis Ostbayern e.V.
  • rund 11.000 ha bewirtschaftete Fläche
  • 457 Betriebe in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Hessen
  • Sitz Passau
7) Gäa e.V. - Vereinigung ökologischer Landbau
  • benannt nach der griechischen Göttin der Erde (Gaia="Urmutter Erde")
  • entstand wegen kirchlicher Umweltbewegung der DDR und wurde vor der Wende, im Mai 1989, in Goppeln bei Dresden gegründet
  • Mitglieder in allen ostdeutschen Bundesländern, aber auch im Westen Deutschlands und Südtirol
  • 450 Mitgliedsbetriebe mit rund 38.000 ha bewirtschaftete Fläche
8) Biopark e.V.
  • 1991 in Mecklenburg/Vorpommern von 16 Landwirten gegründet
  • Ziel: Vermarktung von Produkte unter einer gemeinsamen Dachmarke
  • bundesweit 726 Mitgliedsbetriebe außer in Bayern und im Saarland
  • Bewirtschaftete Fläche: 133.656 ha
  • Hauptproduktionsrichtungen sind Mutterkuh- und Mutterschafhaltung, die Landschaftspflege mit Nutztieren sowie der Anbau von Marktfrüchten
9) Naturland - Verband für naturgemäßen Landbau e.V.
  • Gründung 1982 in Gräfelfing
  • Anzahl der Mitgliedsbetriebe: 1.553 in Deutschland plus 140 Kooperationen mit 24.000 Einzelmitgliedern auf vier Kontinenten (außer Australien)
  • Bewirtschaftete Fläche: rund 60.000 ha
  • weltweit größter Öko-Zertifizierer
  • außer ökologischer Landbau Engagement in Bereichen ökologischer Weinbau, nachhaltige Waldbewirtschaftung, ökologische Fischwirtschaft sowie fairer Handel
  • organisiert in vier Regionalverbänden: Süd/Ost, Süd/West, Nord/Ost, Nord/West
Das neue Biosiegel:
  • gilt seit September 2001 und soll spätestens ab Mitte 2002 flächendeckend auf Bio-/Öko-Lebensmitteln zu finden sein, die mindestens nach den Richtlinien der EG-Öko-Verordnung (mind. 95% Öko-Bestandteile) produziert werden
  • bei Produkten mit 70-94 % Bestandteilen nur Kennzeichnung in Zutatenliste
  • soll Vielzahl an vorhandenen Zeichen vereinheitlichen (in Deutschland derzeit bis zu 180 Bio-Labels, zumeist Dach- und Eigenmarken von Produzenten und Handel - wie "Naturkind", "Bio-Wertkost", "Öko Korn" oder in Sachsen "FÜR DICH") und Transparenz und Sicherheit auf einen Blick bieten
  • EU-weiter Standard mit einfachem und unbürokratischem Vergabeverfahren
  • kann von allen Erzeugern, Verarbeitern und dem Handel genutzt werden
  • Verwendung erfolgt auf freiwilliger Basis
  • Verbands- und Markenzeichen behalten trotzdem Gültigkeit (=noch strengere Richtlinien), aber z.B. das Öko-Prüfzeichen wird vom Markt genommen
Die EG-Richtlinien:
  • = Grundregeln des ökologischen Landbaus für Agrarbetriebe
  • Bestimmen z.B. den zulässigen Einsatz von Düngemitteln, Bodenverbesserern, Schädlingsbekämpfungsmitteln, Futtermitteln, Zusatzstoffen in der Tierernährung, Reinigungs- und Desinfektionsmitteln, das Kontrollverfahren, die Mindestkontrollanforderungen, die Stall- und Freiflächen oder die höchstzulässige Anzahl von Tieren je Hektar
  • ziemlich streng und genau festgelegt (+ extra Verbandsrichtlinien)
  • mindestens einmal jährlich sowie zusätzlich unangemeldet werden Öko-Bauern und -Verarbeiter kontrolliert, bei Verstößen verlieren die Betriebe die Berechtigung zur Öko-Vermarktung und müssen vor Gericht
  • gesamte Verordnungen zum Nachlesen im Internet beim Verbraucherministerium
  • EG-Kontrollnummernpflicht der zuständigen Öko-Kontrollstelle > in Deutschland: DE-Zahlencode(xxx)-Öko-Kontrollstelle"
Beschaffung von Öko-Lebensmitteln:
  • Ab-Hof- bzw. Ab-Werk-Verkauf von landwirtschaftlichen Direktvermarktern
  • Abo-Kisten und Lieferdienste (auf Bestellung)
  • Naturkostläden bieten umfangreiches Sortiment
  • Verbrauchergemeinschaften für günstigere Konditionen
  • Bäckereien, Fleischereien und Märkte haben meist ökologische und herkömmliche Produkte
  • Gaststätten: teilweise Angebot von Öko-Produkte bzw. Getränke und Weine aus ökologischer Erzeugung
  • Supermärkte (z.B. Plus: Bio Bio), Drogerien und Reformhäuser
Angebot in Sachsen:
  • Speise-, Back- und Futtergetreide, wie Weizen, Gerste, Roggen, Dinkel, Hafer, Braugerste (besonders eiweißarm), Futterleguminosen (>Düngung)
  • Kartoffeln und Feldgemüse, wie Möhren (Saftherstellung) und Zwiebeln
  • Ferkel, Mastschweine und Mastrinder
  • tierische Produkte, wie Eier und Milch
  • Erbsen, Möhren und Bohnen für Tiefkühlindustrie
  Noch Fragen?

Quellen: Internet, aus dem Informationsangebot
> Bewertung: 13 Punkte (entspricht in einfacher Benotung einer 1-)
> Vortrag gehalten am 24.05.02 im GK Geografie (Klasse 11)
> mein fertiges Arbeitsblatt dazu gibt's hier

> Zusatzinfo (an die Tafel schreiben): 1ha = 10 000 m2 = 1 Fußballfeld
> Anschauungsmaterial: Etiketten von Ökologischen Lebensmitteln mit Zeichen und/oder EG-Kontrollnummer; gedruckte Prospekte